Bei der Musikaufnahme sind zwei scheinbar gegensätzliche Seelen gefragt, die in des Tonmeisters Brust gemeinsam wohnen. Einerseits ist da der Toningenieur, der
Klangkünstler, der die Technik souverän beherrscht, dem Künstler sein Wunschklangbild zurichtet, egal wie die Realität tönt. Andererseits muß der Tonmeister als Musiker dem agierenden Künstler Partner und
Gegenüber sein. So pingelig, wie er alles bemerken soll, so schnell muß er entscheiden, ob das Gehörte “gut” oder eben “noch nicht gut genug” ist. Ob er “helfen” kann oder ob
der Künstler eben eine weitere Fassung liefern muss. Das betrifft Abweichungen vom Notentext ebenso, wie Klangliches und Widersprüche in der Interpretation.
So unterschiedlich, wie diese beiden Aufgaben
erscheinen, so unterschiedlich sind auch Berufsbezeichnungen, Aufgabenabgrenzungen und Selbstverständnis der Tonmeister: Toningenieur, Tonmeister, Aufnahmeleiter, Produzent... ganz zu schweigen von den diversen
internationalen Bezeichnungen. Dem darf ohne Weiteres entnommen werden, daß alle diese mit der Musikproduktion befassten Menschen ebensolche Individualisten sind wie die Musiker auch. Entsprechend prägen sie das
Ergebnis einer Musikproduktion - ob sie wollen oder nicht.
Wir wollen hier in Kurzform unseren Ansatz darstellen:
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