Reinhard Geller
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TMWabum

Sie planen gerade Ihre CD-Produktion, und holen sich dazu Angebote für die Aufnahme ein. Sie fragen sich, weshalb Tonstudio / Tonmeister A  für eine Aufnahme mit Schnitt vielleicht EUR 4.000,- beansprucht, während Tonstudio / Tontechniker B das selbe für  ganze EUR 1.500,- macht. Und außerdem haben Sie noch einen Bekannten C, der einen fabelhaften Minirecorder, 4 Mikrofone und ein kleines Mischpult besitzt, und das Ganze für runde EUR 400,- steuerfrei und in Surround macht. Will Tonmeister A Sie über den Tisch ziehen? Kann er tatsächlich zehn mal so gut sein wie Freund C?

Klare Antwort: Er kann. Und Sie dürfen und sollen das auch von ihm erwarten. Lassen Sie sich erklären, wo die Unterschiede liegen, worauf es ankommt, damit statt eines “Schnappschusses” mit der HandyCam eine perfekt ausgeleuchtete und kunstvoll inszenierte “akustische Photographie” eines professionellen Musik-Photographen entsteht.

Freund C mit seiner Amateurausrüstung hat für ein Hobby relativ viel Geld, sagen wir EUR 3.000,- in sein Hobby investiert. Er ist auch sehr engagiert, freut sich über jede Gelegenheit, seine Anlage einsetzen zu können. Es können ihm, je nach Geschick und Übung auch ganz passable Aufnahmen gelingen, die für den internen Gebrauch ohne Weiteres vervielfältigt, im CD-Brenner gebrannt, ihren Zweck erfüllen und Freude bereiten. Er stößt allerdings schnell an seine Grenzen, wenn allfällige Probleme auftauchen, sei es, daß man mit seinem Klang irgendwie nicht so recht zufrieden ist, sei es, daß man seinen Rat erfragt, wie man CD-gerecht musiziert, wie man effektiv und sinnvoll die Aufnahmesitzungen gestaltet, oder auch nur die Bitte, doch diesen Ton und jenes Geräusch “weg zu schneiden”.  Er muß von seinem Hobby nicht leben, die Bezahlung ist mehr ein Anerkennungshonorar, technische Fortschritte interessieren ihn wohl, vielleicht versteht er sogar, was diese bedeuten, klanglich oder ökonomisch, aber sie nötigen ihn nicht zu neuen Investitionen.
Ob seine Aufnahmen mit einschlägigen Normen harmonieren, ist weniger wichtig. Sollte seine Aufnahme dann ins Presswerk gehen, muß dort eben - gegen Rechnung an Sie, versteht sich - nachgearbeitet werden, damit man eine CD daraus machen kann. Es ist eben ein “Schnappschuß”, das Licht ist, wie es ist, der Hintergrund, die Inszenierung sind, wie sie eben gerade sind. Sie spielen, wie Sie denken, dass es passt und müssen das auch selber kontrollieren. Mehr darf man nicht erwarten.
Dafür ist sein Gesamtpreis von EUR 400,- auch angemessen.

Techniker B hat da schon mehr zu bieten. Er kennt sich mehr oder weniger gut in der komplexen Materie aus, hat vielleicht sogar Erfahrung in Tonstudios gesammelt, einen Kurs bei einer Sound Engineer Schule absolviert. Seine Ausrüstung ist teilweise  professionell. Für sein bestes Mikrofon gibt er auch mal über EUR 500,- aus, in seinem Mikrofonkoffer finden sich gleich 2 Dutzend Mikrofone, sein Laptop oder PC wird über ein USB-Interface gefüttert, und auch seine übrigen Geräte entstammen dem semiprofessionellen Angebot. Alles in allem hat er vielleicht EUR 10.000,- bis  EUR 20.000,- investiert. Er weiß die Geräte auch korrekt zu bedienen, und das damit aufgenommene Material bearbeitet er zu Hause auf seinem Computer mit einem der vielen preiswerten Programmen, die alles können. Er bietet Ihnen einen ganzen Tag Aufnahmezeit, und das erscheint Ihnen auf jeden Fall ausreichend. Er läßt Sie an diesem Tag singen oder spielen, was Sie wollen, und so oft Sie wollen. Vielleicht regt er auch an, das eine oder andere Stück nochmals zu machen, weil es “irgendwie noch nicht so gut” gewesen sei. Techniker B setzt zu Hause an seiner Workstation die jeweils besten Takes zusammen, möglicherweise mit Ihrer Hilfe, und kopiert das Ganze auf Festplatte oder brennt ein “CD-Master”. Vielleicht mischt er noch etwas Hall dazu, und macht alles mit seinen digitalen Wunderkästchen und PlugIns noch etwas brillanter, weiter, lauter, was gerade so üblicherweise gewünscht und en vogue und amtlich ist. Sie sind mit dem Ergebnis möglicherweise ganz glücklich, weil Sie auch nicht mehr erwartet haben. Oder Sie sind nicht zufrieden, aber machen kann man dagegen nichts, denn schließlich haben ja Sie die Musik gemacht, nicht er.  Dieser technischen Dienstleistung ist ein Tagespreis von EUR 200,- bis EUR 300,- angemessen.

Was macht nun Tonmeister A  besser, um seinen Mehrpreis zu rechtfertigen?

Er berät Sie schon bei der Vorbereitung Ihrer CD-Produktion. Er fragt nach dem Raum, in dem aufgenommen werden soll. Eventuell empfiehlt er eine Vorbesichtigung, gar mit Probeaufnahme und weist Sie darauf hin, wenn der Raum weniger oder gar nicht geeignet erscheint. Er gibt Ihnen Tips zur Vorbereitung, vor allem, wenn Sie so etwas zum ersten mal machen. Er fragt nach dem Programm, der Besetzung, dem Zweck, dem Kenntnis- und Erfahrungsstand der Mitwirkenden. Kurz, er versucht sich ein Bild zu verschaffen von dem, was gefordert und angemessen sein wird, um die Aufnahme zu einem positiven Erlebnis für alle werden zu lassen.

Dann wählt er aus seiner umfassenden Ausrüstung  das aus, was für diese Aufnahme das geeignetste ist, und noch ein bißchen mehr, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Dazu besitzt er professionelle Mikrofonverstärker und AD-Wandler, die alleine bereits leicht doppelt so viel kostet wie die gesamte Ausrüstung von Techniker B, er hat nicht nur ein Paar erstklassiger Mikrofone zur Verfügung, sondern ein ganze Auswahl. Der Mikrofonkoffer, vergleichbar der Objektivsammlung  des Photographen, repräsentiert den Wert etwa eines Luxusautos, und die richtige Mikrofonwahl entscheidet schließlich über den Klang der Aufnahme. Auch die übrigen Geräte sind nicht von der billigen Sorte, angefangen beim professionellen Audio-Computer über die Kabel bis hin zur Aufbereitung des Netzstromes und einer störungsfreien Kommunikationseinrichtung. Nur so kann ein hoher Qualitätsanspruch befriedigt werden. Schließlich wollen Sie ja, daß bei Ihrer Aufnahme alles stimmt. Und nur so kann auch ein ungestörter Ablauf der Aufnahme, bei dem technische Probleme einfach nicht existieren, gewährleistet werden. Nichts ist nervtötender, antiinspirativer für den Musiker,  als Unterbrechungen und Pausen, weil die Technik nicht richtig funktioniert. Nichts ärgerlicher, wenn die Aufnahme musikalisch und klanglich eigentlich in Ordnung war, aber das Master hinterher leise, aber hörbar rauscht, zirpt oder brummt. Das dürfen Sie bei Tonmeister A ruhig abhaken.

Von größter Wichtigkeit ist dann die Aufnahmearbeit selbst. Der Tonmeister ist für Sie das Ohr, welches nicht nur den guten Klang garantiert, sondern auch mit dem rechten Maß an Kritik, Beratung und Motivation das aus den Musikern herausholt, was diese oft selbst nicht für  möglich gehalten hätten. Er wird Sie nicht verheizen an Stellen, die Ihnen Probleme bereiten, sondern Ihnen helfen diese zu überwinden. Er wird Ihnen aber auch sagen, wo Sie verbesserungfähig sind, er wird Sie fragen, ob Ihre Interpretation auch so gemeint ist, wie sie beim Hörer ankommt. Als studierter Musiker kann er eine Partitur lesen, weiß, wovon er spricht und worauf es ankommt. Er gibt Ihnen die Zeit, die Sie benötigen. Das wird in der Regel nicht ein Tag sein, sondern zwei oder gar drei, soviel, wie eben notwendig erscheint, um Musiker und Musik zu entsprechen.

Drei, vier oder gar fünf Tage Zeit nimmt der Tonmeister sich dann, um das erarbeitete Material zu einem optimalen Ergebnis zusammenzufügen. Seine Schnittarbeit besteht eben nicht darin, nur Fehler und Geräusche zu eliminieren. Er baut vielmehr die Musik nochmals von Anfang bis Ende neu zusammen, so daß musikalische Abläufe, Spannung und Entspannung in einem harmonischen Ganzen zusammenwirken. So kann es sein, daß er hunderte von Schnitten macht, wo Techniker B mit dreien auskommt. Aber das liegt nicht an der Unfähigkeit des Tonmeisters, auch nicht daran, daß Ihre Leistung schlecht gewesen wäre. Sein Ergebnis soll eben mehr sein, als die bloße Summe von korrekten Tönen. Je besser das aufgenommene Material, desto mehr lohnt es sich, musikalisch damit zu arbeiten, zu schneiden:

Am Ende steht eine CD, die Ihre musikalische Leistung in bester Weise präsentiert.

Die angemessenen Kosten für einen professionellen Tonmeister incl. adäquater Technik liegen nach Erhebungen des Verbandes deutscher Tonmeister ( VdT) durchschnittlich bei etwa  EUR 600,- pro Tag.

PS: Es ist offensichtlich, dass für jeden der drei Typen A-C eine Berechtigung am Markt besteht. Nicht jeder braucht einen Tonmeister C. Es ist auch klar, dass die Grenzen fliessend sind und die persönliche Beziehung eine wichtige Rolle spielen kann.
Worauf es aber ankommt ist, dass dem Kunden, also Ihnen, dem Musiker klar ist, was er kauft, und die Preisunterschiede auf handfesten Qualitäten beruhen. Dann wird es auch keine enttäuschten Kunden geben.

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